Arbeiten in Österreich und die Stellenangebote für Frauen
Laut einer Statistik lebten im Jahr 2012 153.491 Deutsche in Österreich, inzwischen dürften es weit mehr geworden sein.(Quelle: Spiegel Online) Denn seit über 10 Jahren gilt die Alpenrepublik nicht nur als beliebtes Urlaubsland, sondern ist für viele Deutsche zu einem Arbeitsparadies avanciert.
Früher war das genau umgekehrt.
Inhalt:
Traumjob in Österreich
Ein gutes Beispiel ist meine Freundin M.
Diese zog wie viele ihrer Landsleute in den 80er Jahren nach Deutschland, um dort als Krankenschwester zu arbeiten. Im gut gestellten Nachbarland waren die Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen einfach günstiger.
Vor ein paar Jahren ging sie wieder zurück in ihre alte Heimat. Denn inzwischen hatte sich in Deutschland die Situation gerade in den Pflegeberufen extrem verschlechtert. In Österreich hingegen erhielt sie sofort eine Anstellung in einem etablierten Krankenhaus zu einem angemessenen Gehalt mit moderaten Arbeitszeiten in einem hervorragenden Arbeitsklima.
Ein Traumjob, auf den sie in Deutschland lange und vergeblich gewartet hat.
Arbeiten in Österreich
Das Arbeiten in Österreich hat außer einem entspannteren Arbeitsmarkt viele Vorteile:
- geringe Sprachprobleme
- ähnliche Mentalität
- hoher Freizeitwert
- in vielen Städten kostenlose Kindergartenplätze
- einfacheres Krankenkassenwesen
- höherer Nettolohn durch geringere Abgaben (z.B. weniger Kirchensteuer)
Natürlich liegen die ersten beiden Punkte in der Hand eines jeden Einzelnen. Wer nach Österreich auf Jobsuche geht, sollte sich schon überlegen, ob er auch in der Lage ist, sich auf seine neue Umgebung einzustellen oder als Piefke (Schimpfwort in Österreich für Deutsche) gelten möchte.
Stellenangebote für Frauen
Allerdings ist Österreich nicht in allen Punkten das gelobte Land des Stellenmarktes. Wenn man sich als Frau einen Überblick über die Stellenangebote in Österreich verschafft, wird man zwar feststellen, dass es auch bei qualifizierten Jobs viele passende Angebote gibt. Aber bei den Gehaltsunterschieden zwischen Frauen und Männern gehört Österreich eingeklemmt zwischen Estland und Deutschland zu den europaweiten Schlusslichtern. Das mag unter anderem an der Struktur des dortigen Arbeitsmarktes liegen, zum Beispiel weniger Industrie, dafür viel mehr Dienstleistungsbetriebe, aber auch an der Tatsache, dass es in dieser Hinsicht in den meisten Ländern noch viel zu tun gibt.
Doch dies wäre ein Thema für einen weiteren Artikel.
Über die Mentalität
Bei meinen Recherchen für diesen Artikel habe ich eine wunderbare Aussage über die Mentalität der Österreicher gefunden. Ich meine, dass sie recht nett die Unterschiede beschreibt:
Deutsche haben ein Ziel und gehen strickt darauf zu.
Die Südländer haben ein Ziel, gehen aber erst mal Kaffee trinken und vergessen das Ziel.
Die Österreicher gehen erst mal Kaffee trinken und arbeiten dann wieder am Ziel.
Diese Vorliebe für Österreich kann ich aus meiner Familie bestätigen. Mein Sohn beschäftigt sich zur Zeit ernsthaft damit, seinen Masterstudiengang zu planen. Dabei liegen die Unis Wien und Graz ganz weit vorne auf seiner Wunschliste, dicht gefolgt von Bozen. Das hat einerseits natürlich mit seiner Fachrichtung zu tun, andererseits spielen Dinge wie Vermeiden von Sprachproblemen und hoher Freizeitwert eine fast ebenso große Rolle. Für ihn ist es auch noch interessant, im Lebenslauf eine Zeit im Ausland zu haben, denn keine Sprachprobleme, seine Fachrichtung und interessante Freizeitmöglichkeiten könnte er auch in Deutschland haben.
@Iris: Die Tochter von unseren Rosenheimer Freunden hat auch in Kufstein studiert und war sehr zufrieden. In Bozen wäre er aber mit Sicherheit auch noch mit Italienisch konfrontiert, oder?
Ich hätte nichts dagegen, nach Österreich zu gehen. Ich habe jahrelang nahe der Grenze gewohnt und weiß, wie schön es dort sein kann!
LG
Sabienes
Italienisch traut er sich zu und als er dort war, kam er wohl im Alltag auch gut noch mit Deutsch weiter.
Tse tse tse – immer diese Sprüche über uns “arme” Österreicher! =P
@MestraYllana: Ist aber nett gemeint! Ich wünschte, wir Deutsche wären so locker, wie ihr.
LG
Sabienes
Hahaha, durch Zufall auf diesen Artikel gestoßen und mich königlich über diesen Kaffeespruch amüsiert. Hat schon was “Wahres” .. lol. Mittlerweilen haben wir Österreicher aber auch unheimliche Probleme an den Unis. Durch die große “Ausländerquote” ist ein richtiger “Kampf” um einen Uniplatz entbrannt. Habe das selber bei meiner Tochter miterlebt die eigentlich in Graz Medizin studieren wollte, nun aber in Salzburg gelandet ist und jetzt Biologie/Psychologie-Philosophie und Physik auf Lehramt studiert. Durch sie weiß ich auch, dass die Lehrergehälter jetzt in Deutschland viel höher als bei uns sind, und auch ein Lehrplatz ist in Deutschland momentan viel leichter zu bekommen als bei uns.
Hihi, amüsiere mich noch immer über deinen Kaffeespruch :)
Liebe Grüße ausm Nachbarsländl
@Nila: Ich finde den Spruch total schön und charmant (für euch), weil er zeigt, dass ihr das richtige Verhältnis zwischen relaxen und arbeiten kennt. Ich habe eine gute Bekannte, die Graz in der Pflege arbeitet. Die sagt, dass es ein großer Unterschied zu Deutschland ist, wo man in diesem Bereich schuften muss, wie blöde und dazu schlecht verdient. Das bei uns die Lehrer so gut verdienen, wundert mich! (Haben die das überhaupt verdient?) Ansonsten sind bei uns die Hörsäle auch voll – außer im Osten, gerade bei so beliebten Studiengängen, wie Medizin. Aber ich kenne viele, die versuchen in Österreich unterzukommen, weil da die Bedingungen besser sind.
Grüß mir Österreich!
LG
Sabienes