Enkeltrick – So werden Senioren von Betrügern ausgetrickst!

1. September 2013 Aus Von Sabiene
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Enkeltrick: So werden Senioren um ihre Ersparnisse gebracht!

In den letzten Wochen liest man immer häufiger etwas über den sogenannten Enkeltrick. Zeitungsberichten zur Folge sind dem auch bereits in unserer Region am Bayerischen Untermain etliche Senioren zum Opfer gefallen. Dabei wurden ihnen nicht selten sämtliche Ersparnisse abgeknöpft.

Wie funktioniert der Enkeltrick?

Die Masche dieser Betrüger ist fast genial, aber mit Sicherheit ziemlich dreist:

Man suche sich im Telefonbuch jemanden mit einem altmodischen Vornamen. Beliebt sind die Namen aus dem altdeutschen Namenskatalog, wie Adelheid, Willibald, Hermann oder Edelgard. Bei solchen Namensträgern kann man damit rechnen, dass sie mindestens 60 Jahre alt sein werden (im Gegensatz zu einem Kevin oder einer Chantal). Die ruft man dann an und behauptet, dass man der Enkel/in oder Großneffe/-nichte oder ein guter Freund von denen sei. Dieser stecke in großen Schwierigkeiten und benötigt nun dringend Hilfe. Natürlich rein finanzieller Art und in großen Scheinen.
Dann quatscht man sein Opfer noch so lange zu, bis dieses butterweich ist und zur Bank geht, um das angeblich so dringend benötigte Geld abzuheben.

Die Angst der alten Menschen

Die Betrüger machen sich dabei die Angst, Einsamkeit und Hilfsbereitschaft der alten Menschen zu Nutze. Der Umstand, dass viele von ihnen erhebliche Summen auf der hohen Kante haben, macht sie schnell zu Opfern.
In Aschaffenburg wurde nun auf diese Weise eine alte Frau um 30.000 € erleichtert, was dem Betrüger in seinen Kreisen wohl den Status “Mitarbeiter des Monats” eingebracht haben dürfte.
Ich habe aber auch von anderen Fällen gehört, bei denen die Angerufenen zwar ihre Hilfe zugesichert haben, dann aber die Polizei alarmierten oder ihrem Gegenüber Fangfragen zu den Familienverhältnissen gestellt haben.
Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Betrüger von der Polizei gefasst werden, mehr als gering.

Ich kann euch nur ans Herz legen, dass ihr mit euren Eltern und Großeltern redet und bestimmte Sicherheitsmaßnahmen z.B. Codewörter zu vereinbart. Macht ihnen klar, dass ihr auf diese Weise niemals um Hilfe bitten würdet oder müsstet.

Nachtrag vom Juli 2017 – Variante des Enkeltricks

Eine ebenso bösartige Variante des Enkeltricks greift seit einigen Monaten um sich.
Dabei geben sich die Täter aber nicht als Enkel oder Verwandte aus. Sie behaupten am Telefon, dass sie Mitarbeiter der Polizei oder der Hausbank seien. Die Opfer werden um Mithilfe gebeten, um einen Betrug aufzuklären und sollen dafür zuerst ihr gesamtes Vermögen einem angeblichen Treuhänder übergeben.
Besonders perfide ist die Tatsache, dass sich die Täter eines Verfahrens namens Call ID Spoofing bedienen. Dabei werden die Telefonnummern verschlüsselt, so dass der oder die Angerufenen nicht erkennen, von wo der Anruf tatsächlich stammt. Meistens werden diese Gespräche von Call Centern aus der Türkei gesendet.
Es gab Fälle, in denen die Senioren regelrecht von den Anrufern tyrannisiert worden sind.

Auch hier gilt: Sprecht mit euren älteren Verwandten und Nachbarn. Ein Polizist würde niemals als Treuhänder Geld in Verwahrung nehmen, um ein Verbrechen aufzudecken!

Weitere Informationen findet ihr auf der Seite der Polizei Hessen.

Foto: Enkeltrick – So werden Senioren von Betrügern ausgetrickst! ©Sabienes.de
Text: Enkeltrick – So werden Senioren von Betrügern ausgetrickst!  ©Sabienes.de
Zusammenfassung:
Enkeltrick - So werden Senioren von Betrügern ausgetrickst!
Titel
Enkeltrick - So werden Senioren von Betrügern ausgetrickst!
Beschreibung
Der sogenannte Enkeltrick ist eine Betrugsform, bei der häufig ältere Menschen per Telefon dreist um ihr Geld gebracht werden
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