Fußballkids – Jede freie Minute am Kicken und an der frischen Luft
Dieses Bild hat sich in meine Kindheitserinnerungen einfach eingebrannt:
Eine Junge mit einem Fußball unterm Arm läuft eilig seines Wegs.
Sein Ziel wird wahrscheinlich eine einigermaßen verkehrsberuhigte Straße, ein Hinterhof oder eine Wiese gewesen sein, wo er sich mit seinen Freunden zum Fußballspielen verabredet hatte.
Inhalt:
Fußballkids
Das bei solchen Bolzaktionen manche Hose zerriss, Knie und Nasen blutig wurden und vielleicht Fensterscheiben zu Bruch gingen, galt als Kollateralschaden.
Denn hier wurde genauso Mut und Kampfgeist trainiert, wie geschlechtsspezifisches Rollenverhalten. Wir Mädchen waren von solch sportlicher Betätigung
meist ausgeschlossen oder höchstens als Zuschauer geduldet und außerdem spielten wir viel lieber Gummitwist.
Denn heute ist dieses Bild von kickenden Jungs selten geworden – zumindest in Deutschland.
Vielleicht liegt es an den Bolzplätzen, die in den 80ern von wohlmeinenden Stadt- und Gemeindevätern erstellt worden sind.
Dem Umstand, dass diese möglichst am Rand der jeweiligen Ortsgemarkung liegen, sie gerne als Hundeklo oder Müllplatz dienen, macht sie nicht attraktiver.
Die Kinder haben heute viel zu tun
Vielleicht liegt es auch daran, dass die meisten Kinder heute viel zu viel zu tun haben. Wir Mütter karren sie zum Geigenunterricht, zu den Karatestunden, zur Nachhilfe, an den übrigen Nachmittagen ist vielleicht noch Unterricht oder ein spezieller Arbeitskreis an der Schule angesagt.
Fußball wird wie andere Sportarten auch fast nur noch im Verein gespielt, was allerdings den Vorteil einer Beaufsichtigung und eines vernünftigen Trainings hat.
Allerdings fehlt hier doch eine gewisse Freiheit und Spontanität.
Ansonsten findet die Kickerei im Fernsehen oder auf Nintendo statt.
Seit einiger Zeit treffen sich auf dem Wendehammer unserer Straße regelmäßig drei Jungs und eiin Mädchen (das hat sich anscheinend geändert) und spielen Fußball.
Die Nachbarschaft ist darüber geteilter Meinung:
“… Zu laut …” meinen die einen, “… da geht was kaputt …” beklagen die anderen und befürchten Dellen an ihren hübschen Wellblechgaragen.
Ich find’s gut.
Kinder die wild Fußballspielen gibts hier auch nur noch ab und zu. Ich finde das auch schade, aber hier ist immer mehr zubetoniert, so dass es kaum noch Fläche gibt.
Liebe Grüße
Ich fand es immer gut, wenn mein Junior und seine Freunde “gebolzt” haben….die Tatsache das niemand die Aufsicht geführt hat, führte dazu, dass sie selber Lösungen für ihre internen Problemchen suchen mussten und ein bisschen Eigenverantwortung trainiert haben. Außerdem finde ich lernt man ganz ohne leistugsbezogenes Training, was das wesentliche am Sport ist – es macht einfach nur Spaß :-)
Oh ja, das ist echt selten geworden. Leider. Und oft genug stimmt es, dass die Kids entweder keine Zeit oder keinen Platz mehr dazu haben. Bei uns in der Straße ist Kicken auch fast nicht möglich und sogar die Sportplätze auf der Schule oder vom Fußballverein sind für Freizeitkicker gesperrt. Leider.
Guter Beitrag!
LG Mella
@Sandra: Wenig Fläche und wenig Freiraum sind oft große Probleme, da hast du Recht!
LG
@Mella: Das ist ja da allerletzte, wenn die Sportplätze von Schule und Verein gesperrt sind. Andererseits ärgern sich die Verantwortlichen wahrscheinlich, wenn sie vor jedem Unterricht die Überreste der letzten Party wegräumen müssen. Trotzdem blöd!
LG
Sabienes