Gedanken zu Weihnachten über Toleranz und Menschlichkeit

22. Dezember 2013 Aus Von Sabiene
Türkischer Mann für Gedanken zu Weihnachten

Toleranz

Im Urlaub trifft man oft die interessantesten Leute.
Auf unserem Ausflug von Teneriffa zur Nachbarinsel La Gomera lernten wir einen jungen Softwareentwickler aus der Ukraine namens Andrej kennen. Und da so eine Busfahrt nach und in La Gomera sehr lang sind, unterhielten wir uns über alles Mögliche. Andrej kann seinen Job von jedem Ort der Welt ausführen, solange es dort ein stabiles Internet gibt.
Er ist dementsprechend viel gereist und konnte viel erzählen.

Heimat in der Ukraine oder in Deutschland

Und natürlich redeten wir über unsere Heimatländer: Deutschland, Bayern, Ukraine und so weiter. Natürlich kamen auch die Klitschko Brüder zur Sprache (“We are very proud of them!”). Irgendwann kamen wir auf das Thema Ausländer in Deutschland zu sprechen und Andrej meinte ganz locker: “You Germans don’t like turkish people, isn’t it!”
Und dies hat mich sehr berührt. Fast habe ich mich ein bisschen geschämt.

Gedanken zu Weihnachten über Toleranz

Zu dieser Zeit waren gerade einmal wieder die NSU-Prozesse in München in der Presse. Dabei soll ja in einer fast schon Neverending-Story die Morde an Türken, begangen von einer neonazistischen Terrorzelle, verhandelt werden. Und das vor dem Hintergrund eines solchen Verbrechens und der streckenweise sehr dilettantischen Ermittlungsarbeit und der schlechten Organisation des Prozesses Leute im Ausland der Meinung sein könnten, dass wir Deutschen die Türken von Haus aus nicht mögen, ist verständlich. Aber dennoch mehr als bedenklich.

Denn zwischen Sympathie zu einer Volksgruppe und handgreiflicher Antipathie liegt immer noch das Wort Toleranz.
Und Menschlichkeit.

Mit anderen Worten: Ich muss jemand nicht mögen, nur weil er sonstwo herkommt. Oder damit ich nicht als Nazi gelte.
Wenn ich aber jemand nicht mag, kann ich trotzdem noch fair und tolerant sein.

Gedanken zu Weihnachten

Man wünscht zu Weihnachten immer gerne Frieden auf Erden und besinnliche Tage und überhaupt ist Weihnachten ja das Fest der Liebe.
Das sind fromme Wünsche, wenn wir in unserer nächsten Umgebung keinen Frieden halten können und uns nicht mal einmal im Jahr auf Werte wie Menschlichkeit und Toleranz besinnen wollen. Und da man ja immer vor seiner eigenen Tür kehren sollte, kann man damit in seiner eigenen Gedankenwelt und in seinem persönlichen Umfeld damit beginnen. Und dafür bietet sich Weihnachten vielleicht an.

Foto: Gedanken zu Weihnachten über Toleranz und Menschlichkeit ©Sabienes.de
Text: Gedanken zu Weihnachten über Toleranz und Menschlichkeit ©Sabienes.de
Zusammenfassung:
Gedanken zu Weihnachten über Toleranz und Menschlichkeit
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Gedanken zu Weihnachten über Toleranz und Menschlichkeit
Beschreibung
Gedanken zu Weihnachten über Toleranz und Menschlichkeit vor dem Hintergrund von Rechtspopulismus, Türkenhass und der NSU Prozesse in Deutschland
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