Zehn Gründe gegen Amazon und für den kleinen Laden vor Ort
Das Projekt 52 Büchern neigt sich dem Ende zu. Oder besser gesagt: das Fellmonsterchen will nun eine kleine Pause machen, um in ein paar Monaten wieder neu zu starten.
Mir hat dieses Projekt mit seinen oft skurillen Fragen zu Büchern immer gut gefallen, auch wenn ich mich in der letzten Zeit nicht besonders aktiv daran beteiligt habe.
Für die letzte Runde lobt die künftige Weltenherrscherin Gutscheine aus, die aber, wenn es nach ihr geht, nicht von Amazon sein sollten. Ich finde, dies ist ein guter Ansatz.
Und da sie uns diesmal kein bestimmtes Thema vorgibt, möchte ich mir ein paar Gründe überlegen, die generell gegen diese stetige Kauferei bei Amazon sprechen.
Dabei möchte ich betonen, dass ich mitnichten total gegen diesen Onlinehändler bin. Ich nutze auf diesem Blog sogar dessen Werbebanner. Andererseits schadet es zum Einen nicht, wenn man sein Verhalten überprüft und zum Anderen gehört dieses Mega-Kaufhaus beileibe nicht zu den Guten und man sollte auch hier wie überall keine unnötigen Nasenhaare glorifizieren.
Inhalt:
Zehn Gründe gegen Amazon
- Amazon drückt die Preise der Verlage und der Händler
- Amazon hat schlechte Arbeitsbedingungen
- Dieser Versender macht kleinere Online-Händler kaputt
- Amazon macht den Einzelhandel vor Ort kaputt
- Amazon behindert kleine Verlage
- Noch unbekannte Buchautoren werden behindert
- Das System “Kindle” bindet den Kunden ungehörig an diesen Unternehmer, weil die hier gekauften eBooks mit anderen eReadern nicht kompatibel sind
- Die Frage des Datenschutzes ist ungenügend geklärt
- In Amerika hat es Amazon bereits in die Zone der Monopolisten geschafft und Monopolisten sind immer mit Vorsicht zu genießen
- Der Versand von Büchern und anderen Waren schadet der Umwelt. Durch die Verpackungen wird deutlich mehr Müll produziert, die Auslieferung erhöht die CO2-Belastung.
Mein Fazit:
Wie oben bereits erwähnt, ich sitze gerade ich im Glashaus und werfe mit Steinen. Und vielleicht haltet ihr mich für einen waschechten Pharisäer, weil ich hier auf diesem Blog etliche Werbelinks zu Amazon schalte – gerade bei den Buchtipps. Allerdings dienen sie auch der weiteren Information und nicht nur, weil ich ein paar Cent an den Werbeeinnahmen verdiene.
Auch kommt man bei manchen Waren nicht um eine Online-Bestellung herum. Zum Beispiel, wenn man etwas sehr ausgefallenes sucht, was in einem normalen Geschäft kaum zum Sortiment gehört oder es sehr schnell gehen muss.
Aber die Folgen des Onlinehandels gerade bei den großen Anbietern sind überall sichtbar. Und wenn ich so durch die Einkaufsstraße in meiner Heimatstadt schlendere und die leeren Ladengeschäfte neben den Augenoptikern, Handyläden und Nagelstudios betrachte, mache ich mir Gedanken.
Dafür verstopfen die Lieferwägen der Paketdienste die Straßen.
Wie macht ihr das? Kauft ihr viel im Internet, bei Amazon und Konsorten?
Ich bin erklärter Kindle-Fan und werde deshalb auch weiterhin meine Bücher über Amazon beziehen. Für manche Menschen kann ein Händler wie Amazon übrigens auch ein Segen sein. Wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht in normalen Läden einkaufen kann, gibt es hier eine Möglichkeit, die benötigten Artikel zu beziehen. Ich spreche leider aus eigener Erfahrung :(
Ich kaufe so ziemlich alles bei Amazon und das aus Punkt 1: Es ist zum Großteil einfach billiger. Ein Beispiel: Ich war in der Stadt und suchte nach einem Faschingskostüm für meine Tochter. Die Auswahl war winzig und die Preis dafür aber umso höher. Bei Amazon habe ich dann über 100 Seiten mit Kostümen und die fangen auch viel günstiger an.
Gerade wenn man auf dem Land lebt, ist das einfach praktischer.
Bisher bestellte ich nur einmal bei Amazon. Grund: Ich wollte einen Gutschein nicht verfallen lassen, den mit eine sehr zufriedene Kundin geschenkt hatte. Es ist natürlich sehr bequem, alles vom heimischen PC aus zu machen.
Ich selbst bevorzuge das persönliche Gespräch – vor allem beim Buchkauf! In der Nähe gibt es immer noch kleinere Buchläden.
Andererseits scheint der Zenit von Amazon überschritten zu sein: Amazon machte zwar allein in Deutschland über 6,5 Milliarden Umsatz, jedoch keinen Gewinn. Es kann natürlich sein, dass Amazon mit vielen Tricks den Gewinn wegoptimiert hat :-)
Wie die Geschichte immer wieder zeigt: Wenn ein Konzern seine kritische Größe überschritten hat, dann beginnt der Zerfall.
Das bestätigen auch meine Erfahrungen aus dem Nomadenleben: Wenn eine Sippe zu groß wurde, gab es Streit und die Sippe teilte sich.
Ja Amazon ist in aller Munde. Die Gutscheine sind schon regelrecht eine eigenständige Währung. Ich gebs zu ich kaufe auch oft bei Amazon ein. Eigentlich nur Blurays, ab und zu Babyzubehör, Spielzeug und ein paar Kleingeräte bzw. das Zubehör dafür- wofür ich bei uns auf dem Land wieder Kilometerweit fahren müsste um das Richtige zu finden. Es gibt Tatsache Verkäufer die nicht einmal über ihre Artikel Bescheid wissen bzw. dich anschauen wie ein Auto, wenn man nach einen bestimmten Zubehörteil fragt (die können besagtes Teil-dann nicht einmal bestllen). Dann muss ich sagen, kann ich es gleich online kaufen und hab mir den Weg und Zeit gespart. Bücher kaufe ich aber hauptsächlich bei anderen Buchshops oder eben in den Buchhandlungen.Auch für alles andere gibt es bessere spezialisierte Shops und wenn man es geschickt anstellt – braucht man da auch keine Versandkosten zu zahlen.
So ganz ohne Amazon lebe ich auch nicht, aber ich nutze mittlerweile einige Alternativen. Seitdem Amazon teilweise per Hermes liefert und dem Kunden nicht mal die Wahl lässt, ob Hermes oder DHL, haben die bei mir noch mehr Kredit verspielt. Angeblich technische Gründe, da kann ich nur lachen, ich kenne mehrere Webshops, die ihre Kunden teilweise sogar zwischen drei Paketdiensten wählen lassen. (Packstation ist für mich aus Entfernungsgründen keine Alternative.)
Jedenfalls war es schön, dass Du beim Projekt dabei warst, und so wenige Artikel waren es ja nun auch nicht. Habe zwar noch nicht gezählt, aber auf Masse kommt es ja eh nicht an. :-)
Liebe Grüße
Die Projektmuddi
@Andrea: Ein Versandhandel hat natürlich immer gewisse Vorteile, dass war beim guten alten Quelle-Katalog nicht anders.
LG
Sabienes
@Chelisa: Die Warenvielfalt ist natürlich sehr verführerisch. Und ich kann dich gut verstehen, dass du das praktisch findest. Ich im Übrigen ja auch.
LG
Sabienes
@Kiat Gorina: Ich kann nicht vorstellen, dass Amazon noch immer nicht in der Gewinnzone sein soll.
Warum machen die dann weiter?
LG
Sabienes
@Drapegon: Ich denke, dass es sinnvoll ist, nicht ALLES bei EINEM Händler zu kaufen, sondern immer auch ein bisschen zu streuen. Auf schlecht ausgebildete Verkäufer kann ich im Übrigen auch sehr gut verzichten.
LG
Sabienes
@Fellmonsterchen: Meinst du wirklich, dass andere Postversender besser als Hermes sind? Ich glaub das nicht. Bei uns liefert Amazon übrigens meistens mit DHL und immer mit Unterschrift, auch bei kleinen Sendungen. Wegen der Betrüger^^
LG
Sabienes
Ich hatte schon ein paar mal Hermes als Lieferdienst und habe Amazon deswegen zweimal angeschrieben.
Hermes war so eine Art Vorreiter für Ausbeutung, mittlerweile ziehen wohl so ziemlich alle anderen Versender nach. Hungerlöhne zu zahlen, ist in Deutschland modern geworden. :-( Wenn ich mich so umhöre, aber auch eigene Erfahrungen, ist es mit Hermes aber in Sachen Unzuverlässigkeit immer noch häufiger als bei anderen, und den Fahrern kann ich das noch am wenigsten verübeln. Angeblich hat Hermes nach den vielen Negativberichten die Zustände verbessert. Hoffen wir mal, dass das stimmt.
@Fellmonsterchen: Ich dachte nicht, dass Hermes so herausragend schlecht ist. Danke für diese Info.
LG
Sabienes