Histaminintoleranz – Was ist das und auf was muss man achten?
Zur Zeit ist bei uns an jedem Wochenende das Haus voll.
Denn da kommt nicht nur der Studiersohn, um sich vom grausamen Universitätsalltag zu erholen, da kommen auch die Freundinnen von beiden Söhnen.
Inhalt:
Allergien am Frühstückstisch
Eigentlich ist das auch alles gut und schön, am Frühstückstisch würden wir uns nur dann gegenseitig stören, wenn der Mann und ich am Sonntag einmal nicht VOR 14.00 Uhr aufstehen sollten.
Das Problem ist aber: Beide Mädels sind unabhängig voneinander auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch!
Die eine verträgt keine Nüsse, die andere keine Rosinen – also bleibt das Müsli mir.
Die eine darf nur Vollkorn, die andere verträgt keine künstlichen Aromastoffe und isst mir gerne den Frischkäse weg – anscheinend steht Butter bei ihr mit auf der Liste.
Histaminintoleranz
“Das ist ja noch gar nichts!” sagt meine Freundin. Denn deren designierte Schwiegertochter hat eine Histaminintoleranz und was das genau ist, kann man hier nachlesen.
Was das ist, wusste sie bislang auch nicht und hat sich erst mal schlau machen müssen, damit sie diese junge Frau, die ja nun bald zur Familie gehören wird, keinen kulinarischen Gefahren aussetzen wird.
Es scheint so, dass man bei einer histaminarmen Ernährung alles essen darf, außer geräuchertes Fleisch, Salami, Schinken, Innereien, viele Fischprodukte, Fischkonserven, Meeresfrüchte, Hartkäse, Sauerkraut, eingelegtes Gemüse, Spinat, Bier, Essig, Rotwein, Tomaten, Ketchup und Pizza.
Mit anderen Worten: alles, was einen Prozess der Haltbarkeitmachung durch Bakterien durchlaufen hat, enthält Histamine.
Ich habe ihr dringend geraten, bei der Brautschau der anderen Kinder dezenten Einfluss zu nehmen. (Zumindest sollte ein Gesundheitszeugnis vorgelegt werden)
Gesunde Ernährung?
Seit den 80ern befassen sich immer mehr Menschen in unseren Landen mit gesunder Ernährung.
Wir stillen unsere Babys, züchten nach dem Mondstand unser eigenes Gemüse im Garten und kaufen im Bioladen ein.
Wir bevorzugen regionale Lebensmittel und essen nicht mehr so oft Fleisch; dafür kochen wir Vollkornnudeln mit Tofu aus nicht genmanipuliertem Soja.
Aber geholfen hat das alles anscheinend nichts!
Denn die Fälle von Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten steigen immer weiter.
Und ein Ende ist wohl nicht in Sicht.
Auch scheint es hier keine Heilung zu geben, man kann wohl nur lernen, mit einer solchen Einschränkung umzugehen.
Sowas ist natürlich bitter und macht den Alltag kompliziert. Ich glaube übrigens, dass es zu unserer Zeit auch sehr viele Menschen mit irgendwelchen Intolereranzen bzgl. Lebensmitteln gegeben hat. Denen ging es manchmal einfach schlecht, nur war man damals mit der Testerei noch nicht so weit, dass man es an einem bestimmten Stoff oder überhaupt an der Ernährung festmachen konnte. Heute weiß man einfach mehr und deshalb wirkt alles viel verbreiteter und dramatischer.
Wenn sie nix finden, dann finden sie eben irgend eine Intoleranz. Komisch, dass es vor allem die Heilpraktiker sind, die solche Sachen finden. Und nach einigen Erfahrungen mit jener Berufsgruppe, traue ich die sowieso nicht einmal soweit, wie ich sie sehe. Ansonsten bin ich gewöhnlich recht tolerant. :twisted:
@Iris: Sehe ich auch so. Früher hieß es ganz lapidar, dass man halt kein Obst oder Milch verträgt und hat diese Dinge eben gemieden. Heute ist das dann mindestens eine Intoleranz gegen diese Lebensmittel.
Allerdings möchte ich niemals den Leidensdruck von Allergikern schmälern!
LG
Sabienes
@Leo: Ja, es wird schnell irgendwas getestet und diagnostiziert und damit dem Patienten die Selbstverantwortung abgenommen.
LG
Sabienes, die auch sehr, sehr, sehr tolerant sein kann, wenn sie es will :twisted:
Das macht den Alltag wirklich kompliziert. Glücklicherweise reagiert bei uns niemand wirklich allergisch, wenn man von Weichspüler absieht, den ich sowieso nicht verwende. Und ich glaube auch, dass Allergien zugenommen haben, seit wir alle so gesund leben. Vielleicht braucht man einfach eine gewissen Menge Dreck???
Grüßle
Ursel
@Rabenfrau: Weichspüler braucht man aber auch wirklich nicht.
Es heißt, dass es in der ehemaligen DDR weniger Allergiefälle gegeben hätte – sogar in Gegenden, die mit Industrieabgasen verseucht gewesen sind.
Sabienes
Ein herzliches Hallo, sehr schöner Artikel. Hab selbst auch ein paar Allergiern, in in zunehmenden Alter gekommen sind. Aber was solls, man nimmt es wie es kommt