Modetorheiten, denen wir (nicht) zum Opfer fallen mussten
In punkto Modetorheiten begannen für uns Fashionistas vor 10 oder 15 Jahren schwere Zeiten.
Damals begab es sich nämlich, dass bei den Hosen der Bund immer weiter nach unten rutschte. Dabei kam er oft nur ganz knapp über dem Schambein zum Stehen.
Und als wäre das nicht schon schlimm genug. Die diversen Oberteile – also Blusen, T-Shirts und Jacken wurden immer kürzer und enger. Dadurch wurde ein ganzes Stück Bauch und Rücken plötzlich und unerwartet der frischen Luft ausgesetzt.
Dieser Look brachte manchen Lehrer der 5. Jahrgangsstufe gehörig ins Schwitzen, sowie vielen Nephrologen (Spezialisten für Erkrankungen von Blase und Nieren) zusätzliche Einnahmen. Tatsächlich sah er eigentlich nur bei solchen Mädchen und Frauen gut aus, die sowieso alles tragen können.
Normale Frauen (so wie du und ich), deren Bindegewebe die altersgemäße Entspannung mehrerer Schwangerschaften aufweist oder junge Frauen und Mädchen, die den Lügen der Fastfood-Industrie zum Opfer gefallen sind, wirken in einem solchen Outfit nicht unbedingt vorteilhaft.
Inhalt:
Modetorheiten
Erfunden wurde diese Modetorheiten nicht etwa von irgendwelchen internationalen Designer mit frauenfeindlichem Weltbild.
Nein diese Erscheinung war lediglich die Folge eines weiteren, in dieser Zeit aufkommenden Zeitgeists. Er bestand darin, sich den Bauchnabel piercen zu lassen.
So ein Funkelsteinchen am Nabel ist ja etwas Hübsches. Aber er verträgt sich aber nicht besonders gut mit Reibung oder Druck, welche von Hosen- oder Rockbünde ausgehen.
Von einem Bauchnabel-Piercing war es dann nicht mehr allzu weit zum so genannten „Arschgeweih“ – ein tätowiertes Tribal. Dieses durfte plötzlich bei vielen Mädchen und Frauen den verlängerten Rücken schmücken.
Wer alle diese Insignien trug (Piercing, Tattoo, Hüfthose, kurzes Top) war cool, wer nicht, war der Depp (oder Deppin). Und der Münchner Kabarettist Michel Mittermeier hat dies zu einem nicht jugendfreien Sketch verarbeitet.
Ade Arschgeweih
Inzwischen dreht sich der Zeitgeist in eine andere Richtung und wer heutzutage mit Tätowierungen viel Geld verdienen will, sollte sie nicht erstellen, sondern entfernen.
Denn so eine Laserbehandlung zur Entfernen eines Tattoos ist nicht nur langwierig und schmerzhaft, sondern mit rund 8.000 € für die Entfernung eines Steißbeintatoos auch sehr, sehr teuer.
Schön, dass nun auch die Mode mitzieht und uns Fashionvictims den Hosenbund wieder etwas weiter oben tragen lässt und lange Oberteile beschert wie diese hier, die uns Mädels nicht nur untenrum warm halten, sondern auch noch einen schlanken Fuß machen!
Und wenn wir kein Tattoo tragen oder unser Tattoo so lieben, dass wir auf dessen Entfernung dankend verzichten, haben wir einen Haufen Geld gespart, den wir nun guten Gewissens ausgeben dürfen!
P.S.: Ich werte in diesem Artikel weder Tattoos noch Tattoo-Träger. Ich werte allerdings Hüfthosen!
Hüfthosen sehen oft sehr “fies” aus – manchmal denke ich allerdings, junge Mädchen zeigen ihre “McDonalds – Rolle” gerne….
LG von Rana
@Rana: Da hat sich anscheinend an der Akzeptanz sehr viel geändert! ;-)
Sabienes
McDonalds-Rolle :D . Das hab ich auch noch nie gehört.
Es ist aber wirklich schwierig eine höher sitzende Hose zu finden…
@Tanja: Zeitweise war das schier unmöglich!
LG
Sabienes
Ich find die langen Oberteile auch schön. Allerdings beobachte ich einen neuen Trend, der irgendwie den hochwandernden Hosenbund wieder ausgleicht: Oberteile rutschen jetzt von oben weg nach und das irgendwie schräg. Liegen halt jetzt jeweils eine Schulter und eine Brust frei. Irgendwas ist eben immer ;)
@Iris: Siehste, sowas bekomme ich gar nicht mehr so mit, seitdem die Kinder groß sind!
Eine linke oder rechte freie Schulter hat aber den ganz großen Vorteil, dass man den Babyspeck nicht so sieht … ;-)
LG
Sabienes
Es gibt auch ältere Semester, die ihre Umwelt mit tiefsitzenden Hüfthosen beglücken. So erzählte mir ein Cousin, er handelt mit Aloe-Produkten en gros. Eines Tages erhielt er Besuch vom Gesundheitsamt – wie sich herausstellte, hatte ein Konkurrent versucht ihn anzuschwärzen. Eine “Dame” vom Gesundheitsamt – schätzungsweise die 50 erreicht und nicht gerade schlank – hatte Hüfthosen an und wenn sie sich bückte, legte sie stets einen Blick in ihre A…-Ritze frei. Als er mir das erzählte, schüttelte er den Kopf und wiederholte immer wieder: “Und das in meinem Büro!” :grin:
@Kiat: Obwohl, als Frau von Stand, trägt man ja unter seiner Hüfthose einen Stringtanga.
Sieht auch schön aus, wenn sich so jemand bückt! ;-)
LG
Sabienes
Schön, dass auch die Männer wieder mehr Hosen tragen, die passen. So ein rückseitiges “Bauarbeiter-Dekolleté” ist meist auch keiner schöner Anblick. ;-)
@Manni: Wenn man Pech hat, wird man noch mit “Frau Merkel” angesprochen …
Sabienes
Mouhahaha … Merkel …