Kinder, Ordnung und die andere Hälfte vom Leben
Kinder haben meist einen anderen Sinn für Ordnung, als ihre Eltern.
Und weil das jeder weiß, hilft Mutti gerne beim Aufräumen.
Bei Jugendlichen ist das mit der Ordnung ebenso tragisch bestellt und Mutti betritt – außer sie fürchtet weder Tod noch Teufel – gar nicht erst deren Zimmer.
Hat man aber junge Erwachsene im Haus, so ist es sehr tragisch, wenn ihre Organisationsfähigkeit ihrer persönlichen Dinge ungefähr auf dem Stand eines Schulkindes stehen geblieben ist.
Inhalt:
Ordnung im Haus
Ein unordentliches Kind kann einem zwar wunderbar schmerzhafte Abdrücke von Legosteinen auf den Fußsohlen bescheren, bei jungen Erwachsenen hingegen wird man sehr unvermutet auf herumliegende Kronkorken stoßen, wenn man nur ein paar Tage verreist gewesen ist.
Kleine Kinder können ihre Kleidung nicht selber in den Schrank räumen, junge Erwachsene wären dazu durchaus in der Lage – tun es aber nicht.
Kleine Kinder fragen, ob sie einen Jogurt haben dürfen. Junge Erwachsene essen den Kühlschrank samt Gefriertruhe leer und haben dann immernoch viel zu viel Hunger, um die Spülmaschine einzuräumen.
Und das Dreirad oder Fahrrädchen oder Bobbycar, dass uns früher eine freie Zufahrt in die Garage verwehrte, ist durch mehrere Autos ersetzt worden.
Mussten in Kleinkindertagen geliebte Plüschtiere auf dem Sofa sitzen, wird heute das Mobiliar von etlichen Freunden und Freundinnen mitbelagert, die uns Altvorderen um den Fernsehschlaf bringen, weil wir ja nicht peinlich sein wollen.
Nebenbei bemerkt bin ich der Überzeugung, dass ich allein an der Form der Glasränder auf dem Holztisch nicht nur feststellen kann, was und wie viel getrunken wurde, sondern auch wer alles in unserer Abwesenheit zu Besuch gekommen ist.
Und inzwischen halten der Mann und ich es für einen Segen, dass wir uns noch nicht auf ein neues Sofa (wie in diesem Artikel beschrieben) haben einigen können.
Wir werden alt?
Mir ist bewusst, dass ich jetzt gerade ziemlich am Schimpfen bin.
Vielleicht ist es auch das Alter, vielleicht ist man an der Aufzucht und Haltung des Nachwuchs’ irgendwann ermüdet, zumal sich uns diese Aufgabe eigentlich nicht mehr stellen sollte.
Eigentlich wollen wir im Moment nichts anderes als ein bisschen mehr Ruhe und ein klein wenig Ordnung.
Und werden dadurch unseren eigenen Altvorderen immer ähnlicher …
Plüschtiere gegen Freundinnen austauschen. Das hat was. :smile:
Huhu, Sabiene!
Jetzt musste ich aber lauthals lachen :grin: , denn du hast die Zustände so herrlich umschrieben. Ich habe ja auch eine 19Jährige im Haus. Ihr eigenes Zimmer nutzt sie eigentlich nur zum Schlafen, und da geh ich auch seltenst rerin. Alles andere breitet sich überall aus. Am lustigsten ist es, wenn sie sich über Unordnung anderer beschwert, dass sie z.B. in der Wohnung ihres Bruders das Gefühl hat, im Kinderzimmer mit Erwachsenenspielzeug zu stehen.
Ich finde es auch gut, dass du dir nicht die Jacke anziehst, den Nachkommen offenbar keine Ordnung beigebracht zu haben und nun ein Opfer deiner eigenen Versäumnisse bist. Gruselig an der Entwicklung finde ich nur, dass ich öfter meine eigene Mutter aus mir sprechen höre………… LG Iris
@Iris: Das mit der Erinnerung an meine Mutter stört mich am Meisten …
LG
Sabienes
@Leo: In welche Richtung das der Tausch geht, ist aber auch nicht ganz ohne Bedeutung!
LG
Sabienes
Tja, dann wären wir schon zu dritt, die jetzt nur zu gut verstehen, was Muttern damals meinte. Manche Dinge kann man glaube ich, wenn man dem Teenalter entwachsen ist einfach nicht mehr mit gleichen Augen und Gleichmütigkeit sehen. Mir z.B. entzieht sich vollkommen der Sinn, Gläser auf die Spülmaschine zu stellen und nicht hinein, der Zeitaufwand ist doch in etwa der gleiche, oder sind das ABM für Mamas? Keine Ahnung.
Liebe Sabine, ich wünsche Dir schon jetzt mal einen guten Rutsch ins neue Jahr, falls wir uns nicht mehr lesen. HAbt Spaß und wenig Grund zu nörgeln :mrgreen:
@Sandra: Bloß – als Muttern bei mir etwas meinte, war ich schon längst von zuhause ausgezogen. Aber auch das kann ja ein Problem darstellen …
LG
Sabienes