My Second Life oder: Ich hab euch tausendmal belogen!

12. Februar 2016 Aus Von Sabiene
my second life

My Second Life: Wer bin ich wirklich?

Das, was ich da oben geschrieben habe, ist natürlich gelogen! Denn ich habe euch in meinen Artikeln nie belogen!
Und abgesehen von dem, was im Impressum steht, wisst ihr eigentlich schon eine ganze Menge über mich : Ich bin über 50, verheiratet, habe 2 erwachsene Söhne. Ich bin selbstständig, lese, reise und fotografiere gerne. Das ist vielleicht sogar mehr, als manch einer meiner Nachbarn über mich weiß.
Aber wie ehrlich sollte man als Blogger eigentlich sein?
Das ist die Frage, die der Webmasterfriday heute stellt und nun eine ehrliche Antwort von uns erwartet. Logo Webmasterfriday

My Second Life

Diese Vorstellung ist verlockend und geisterte gerade in den ersten Jahren des Internets in den Köpfen mancher User herum: Einfach sich im Internet eine Art Second Life aufbauen! Dort ist man der König (oder Königin) und reich und schön und besonders toll und erstürmt dann den erstbesten Chatroom (oder Forum, Newsgroup und was es früher sonst noch alles so gab)
Und diese Leute existieren heutzutage immernoch.
Doch inzwischen reagieren viele Nutzer recht sensibel auf Trolle und Fakes. Außerdem ist das Lügen gar nicht mehr so einfach, denn wir sind alle recht transparent geworden, wie man zum Beispiel aus den Ermittlungserfolgen hinsichtlich Internetkriminalität weiß. Aus einer simplen IP-Adresse kann sogar ein Depp einige Rückschlüsse ziehen. Dennoch könnte es in manchen Fällen sinnvoll sein, sich eine weitere Identität aufzubauen.
Aber inwieweit kann und sollte diese von dem wirklichen Ich abweichen?

Mein Business-Ich

Manchmal kann es sinnvoll sein, sein Business-Ich von seinem eigentlichen Leben strikt zu trennen.
Auf einer geschäftlichen Facebookseite wird es kaum jemand interessieren, dass der Geschäftsführer auf niedliche Katzenfotos steht und gerne Helene Fischer hört. Da preist man als knallharter Geschäftsmann natürlich sein sensationell tolles Produkt an und teilt dann die wirklich schönen Sachen mit seinem privaten Account.
Aber ist das unehrlich? Hat man sich dadurch ein Second Life geschaffen?
Eigenlich nicht, man zeigt nur nicht überall die Facetten seines Lebens.

Wir haben uns tausendmal belogen …

Ich habe im Laufe der Zeit etliche Blogger persönlich kennengelernt und hatte nie den Eindruck, dass es bei meinen Kontakten eine allzu große Diskrepanz zwischen dem virtuellen und wahren Ich gibt.
Ich weiß natürlich nicht, wie es den anderen Bloggern mit mir gegangen ist. Denn wir alle neigen natürlich dazu, im Internet lediglich die Schokoladenversion unseres Selbst zu präsentieren.
Doch belügen wir uns damit gegenseitig?
Ich glaube nicht.
Denn auch, wenn ich hier wirklich möglichst authentisch schreibe, werde ich euch niemals verraten, dass ich manchmal eine wirklich ätzende, missmutige und regelrecht hässliche Person bin (Meistens finden solche Ereignisse zwischen dem Aufstehen und der 2. Tasse Kaffee statt).

Aber diese Facette meines Seins kennen auch im wahren Leben nur sehr wenige Menschen.

Foto: My Second Life: Wer bin ich wirklich? ©sabienes.de
Text: My Second Life oder: Ich hab euch tausendmal belogen! ©sabienes.de