Ein Rundflug über Main und Odenwald
Im Jahr 2012 haben sich einige Piloten unter dem Motto Blogg Deinen Flug zusammengeschlossen. Sie verfolgten das Ziel, die Fliegerei, besonders das private Fliegen, den Menschen wieder näher zu bringen. Gleichzeitig sollte die allgemeine Luftfahrt (GA) von dem Nimbus einer allzu elitären Freizeitbeschäftigung zu befreit werden.
Die Piloten arbeiten ehrenamtlich bei diesem Projekt mit und übernehmen sämtliche Gebühren und Treibstoffkosten.
Als Bloggerin erhielt ich die Gelegenheit, an einem Rundflug über Main und Odenwald teilzunehmen und darüber zu schreiben.
Inhalt:
Wir treffen unseren Piloten
Am Samstag war es dann endlich soweit: mein Mann und ich trafen uns mit unserem Piloten Frank Ulbricht auf dem kleinen Flughafen in Frankfurt-Egelsbach.
Am Hangar 1 wartete bereits unsere Maschine, eine Cessna 172 auf uns.
Es handelte sich hierbei um eine 4-sitzige Propellermaschine aus dem Jahr 1982. Sie fliegt mit 160 PS und schafft eine Höhe von 12.000 – 13.000 Fuß (ca. 4.000 m), dabei beträgt ihre Reisegeschwindigkeit 105 Knoten/Stunde (ca. 190 km/h).
Mit einem vollen Tank von 156 l (Avgas) könnte sie sogar bis zu 4,5 Stunden in der Luft bleiben!
Aber wir wollten lediglich einen Rundflug von einer Stunde über Aschaffenburg, Miltenberg, Odenwald und Darmstadt wagen.
Zuerst musste natürlich ein Check gemacht werden, bei dem verschiedene Teile auf ihre Funktionalität überprüft.
Dann nahmen wir in der Kabine (die nur ein kleines bisschen größer war, wie sie von draußen aussah) Platz und setzten unsere Kopfhörer mit Mikrofon auf.
Es folgte noch einmal ein Check der Instrumente, der Tower wurde um die Starterlaubnis angefragt und wir waren ruckzuck in der Luft.
Ein Rundflug über Main und Odenwald
Bald hatten wir unsere Flughöhe von 3000 Fuß erreicht und flogen mit ca. 100 km/h über Felder, Wälder, Wiesen und Siedlungen, bis wir in der dunstigen Ferne den Main glitzern sahen.
Übrigens wusste ich gar nicht, wie viele Swimming-Pools in heimischen Gärten stehen!
Und das Aschaffenburger Schloss sieht auch von oben aus, wie ein langweiliger, riesiger Kasten.
Steile Fahrradwege, auf denen ich mich schon mal hochgequält habe, sind von oben lächerlich flach.
Und unser Haus ist auch nur eins von vielen bunten “little boxes”.
Nach einer Stunde war dieser ruhige, angenehme Flug beendet und wir landeten sicher in Frankfurt-Egelsbach.
Fazit:
Die private Fliegerei ist mit Sicherheit kein elitäres Hobby für Ärzte und Rechtsanwälte, man findet unter den Privatpiloten Vertreter verschiedenster Berufssparten.
Dennoch ist der Erwerb eines Flugscheins zeit- und kostenintensiv. Man braucht für eine solche Lizenz mindestens 45 Flugstunden und 160-180 Theoriestunden, einen Gesundheitstest, einen persönlichen Eignungstest und eine Zuverlässigkeitsprüfung und wird dafür alles in allem etwa 5.000 € hinlegen.
Weiterhin muss man, um die Lizenz zu verlängern, im Jahr 12 Flugstunden und 1 Zusatzstunde mit einem Lehrer absolvieren.
Frank Ulbricht, unser Pilot, ist seit 10 Jahren Privatpilot und hat sich damit einen Kindheitstraum erfüllt.
Ihn begeistert die mit der Fliegerei verbundene Technik und er genießt das Gefühl von Freiheit, wenn er hoch oben in den Lüften schwebt.
Nach dieser einen Flugstunde kann ich ihn gut verstehen!
Was für eine putzige Maschine. Wenn du mit deinem Pilot so daneben stehst, sieht sie irgendwie nicht viel größer aus wie ein ordentliches Motorrad. Nur das mit dem Motorrad danach die Frisur komplett im Eimer ist. :razz:
@Leo: Der Flieger ist tatsächlich nicht besonders groß, aber wir haben Platz gehabt!
LG
Sabienes
Ich beneide dich so sehr, ich hoffe es klappt bei mir auch :) *hach*
@nasch: Klappt bestimmt! +festdaumendrück*
Sabienes
Eigentlich war ich hier um mal zu gucken was Du so über den Weltuntergang schreibst. Was soll ich sagen, ich bin wieder hängen geblieben. Schöner Bericht der ein bisschen Neid aufkommen lässt. ;-)
@Manni: Mensch, du hast doch einen Blog, wohnst nicht weit weg von Frankfurt .. Warum bewirbst du dich da nicht einfach?
Weltuntergang habe ich im Moment nur mit meinem Theme …
LG
Sabienes
Ein toller Bericht, vielen Dank!
Einen kleinen Nachtrag möchte ich noch zu den Lizenzkosten anbringen: Die fallen – je nach persönlicher Geschwindigkeit – normalerweise im Laufe von 1 – 2 Jahren an.
Wer sich nicht selbst hinters Steuer setzen möchte, kann auch einfach mal bei einem Flugplatz in seiner Nähe vorbeischauen, fast überall gibt es Mitflugmöglichkeiten (gegen Kostenbeteiligung), aber Vorsicht: So mancher wurde beim ersten Flug mit dem Fliegervirus infiziert und hat dann doch seine eigene Lizenz gemacht :wink:
@Sebastian: Ja, danke für die Info! Mit der Infiszierung kann ich mir gut vorstellen…
Sabienes
:razz: Wenn ich lese, das Du von Egelsbach abgehoben bist, müsste ich mir doch nochmal überlegen, es auch mal zu versuchen. Die Bilder und Dein Bericht machen Lust und ein wenig Muffensausen gehört sicher dazu.
Liebe Grüße
@Sandra: Ein bisschen Nervenkitzel hatte ich schon, aber nur am Anfang und nicht sehr schlimm. Ich hatte vollstes Vertrauen zu meinem Piloten. Melde dich an, der Flug wird dir bestimmt Spaß machen!
LG
Sabienes
klingt ja wirklich richtig spannend!
@Earny: Spannend und einfach nur schön!
LG
Sabienes
Wie kann man mit Frank Ulbricht Kontakt für einen Mitflug aufnehmen?
@Norbert: Du wirst verstehen, dass ich auf diesem Weg keine Kontaktinformationen weitergeben kann.
Für eine Kontaktaufnahme empfehle ich dir, einfach dem Link von Blogg dein Flug zu folgen.#
Viel Glück
Sabienes