Sind Blogparaden heutzutage überhaupt noch zeitgemäß?
Blogparaden waren jahrelang der absolute Burner in der Blogophäre.
Es gab gute und schlechte, interessante und langweilige – wie im richtigen Leben.
Viele liefen folgendermaßen ab: Man suchte sich als Initiator ein übergeordnetes Thema, um dass sich diese Aktion drehen sollte. Und dann stellte man in einem bestimmten Turnus (wöchentlich) Fragen dazu. Und die Teilnehmer schrieben dann einen Artikel zu dieser Aufgabe.
Zusätzlich holte man sich noch ein paar Sponsoren mit an Bord, damit man ein paar Gewinne verlosen konnte. Diese Sponsoren wollten natürlich allesamt und möglichst oft verlinkt werden.
Aber 2014 während des großen Rundumschlags von Google mit den ganzen Penaltys und Down-Rankings baten diese dann händeringend um eine Entfernung der Links.
Inhalt:
Google und das Menetekel
Das Menetekel von Google und dessen Folgen hat in den folgenden Jahren die Blogosphäre arg zerrissen.
Nachdem sich manch ein Blogger ganz unvermittelt als Bestandteil eines unnatürlichen Netzwerks in einer Black-Hat-Dingsbums wiederfinden musste, wurde er dann letztendlich von Google abgestraft. Dies führte dazu, dass der von Natur aus phlegmatische deutsche Blogger, der zudem auch noch ein bisschen zum Neid neigt, erstmal ganz viele Links abgebaut hat.
Wir sind ja so gewissenhaft!
Blogparaden organisieren? Lieber kein Risiko!
An einer Blogparade teilnehmen? Vielleicht.
Zeitweise wurden lieber Artikel veröffentlicht, der als Mehrwert dem Leser erzählt, wie man gute Blogartikel schreibt. Möglichst mit einem Zitat oder Video von Matt Cutts, der Gott des Google-Rankings.
[Tweet “Der deutsche Blogger ist phlegmatisch und neigt zum Neid #bloggen #linkgeiz #deutsch”]
Sind Blogparaden heutzutage überhaupt noch zeitgemäß?
Die großen Blogparaden mit den vielen Sponsoren gibt es nicht mehr oder nur noch ganz selten. Und meistens werden die zu verlosenden Gewinne von den Blogbetreibern selber ausgelobt. Aber häufig gibt es gar nichts mehr zu gewinnen. Und eigentlich ist das auch ganz gut so.
Unter den Fotobloggern gibt es so viele Blogaktionen, das glaubt man gar nicht. Ebenso die Buchblogger, die alle möglichen Lesechallenges veranstalten, Daggis Buchchallenge ist nur eine davon. Und in der Weihnachtszeit finden wir diverse Adventskalender in der Blogosphäre.
Blogparaden werden nun anders organisiert
Es hat sich auch eine neue Form der Organisation herausgebildet. Immer mehr Blogparaden-Erfinder erstellen zu ihrer Blogparade einen Veröffentlichungsplan, ähnlich wie bei den Blogger-Adventskalendern, die in der Vorweihnachtszeit die Runde machen. Ein solches System mag viele Vorteile haben, ich halte es für ein wenig starr.
Und wie gesagt: gibt immer wieder kleine, feine Blogparaden, die sich nur um eine Fragestellung drehen. Fertig. Nix zu gewinnen, aber ein paar Besucher bekommen und ein paar nette Blogs kennengelernt.
Wenn ihr gerade eine Blogparade veranstaltet oder eine gute kennt, dann gebt mir gerne Bescheid.
Sehr schöner Artikel! Ich habe auch mal teilweise an 5-6 Blogparaden oder -projekten teilgenommen. Leider nimmt das auch unheimlich viel Zeit in Anspruch, derzeit habe ein Blogprojekt an dem ich teilnehme und das reicht erstmal.
Ich wünsche dir einen schönen Tag.
Gruß Yvonne
Ehrlich gesagt waren die Blogparaden noch nie etwas für mich. Auch die aufgezwungenen Stöckchen nicht. Ich starte zwar auch immer wieder gemeinsame Blogaktionen (Adventskalender, netzliga, …), aber anderes habe ich immer gemieden, da ich es so als “Zwang” empfand. ABER… jedem das Seine! :)
Hahaha, “der von Natur aus phlegmatische deutsche Blogger” …
Danke fürs erneute Mitmachen. Interessant, dass Du den Zusammenhang mit Google-Abstrafungen herstellst. Das mag für einige eine Rolle spielen …
Die Blogparade, die Du genannt hast, habe ich noch nie mitbeommen. Und das zeigt ja, wie sinnvoll die Vernetzung – auch über Blogparaden – ist: man entdeckt ständig was Neues und gewinnt neue Kontakte.
Dir viel Erfolg weiterhin (naja, auch ohne meine Wünsche wirst Du den haben, weil Du einfach schön schreiben kannst :-)
Gruß, Martin
Hallo Sabine,
♥ danke für die Blumen. Ich mag Blogparaden nach wie vor sehr gerne und versuche auch mich an so mancher zu beteiligen. Besonders wichtig dabei ist mir immer wieder auch mal auf Blogs zu landen, die ich sonst vermutlich nicht entdeckt hätte. Und was Google dazu sagt ist mir ziemlich wurscht ;-)
Liebe Grüße
Sandra
Hallo Sabine,
interessantes Thema. Diese Art von Blogparaden habe ich noch nicht mitbekommen. Ich kenne nur solche, bei denen der Blogparade ein Thema bzw. Motto nennt, einige Musterfragen stellt und dann kannst du zu diesem Thema etwas auf deinem Blog schreiben. Zu gewinnen gibt es in der Regel nichts, außer Spaß am Schreiben, Kontakte und Links. Wenn das Thema interessant ist, mache ich das gerne.
Lieben Gruß
Renate
@Yvonne: Ich glaube, dass dies ein Grund ist, dass es nun viele kleine Paraden gibt, die man nicht wöchentlich bedienen muss.
LG
Sabienes
@Alex: Es gibt ein paar Paraden und Aktionen, die ich liebe – weil ich den Veranstalter mag oder kenne, weil ich das Thema gut finde und weil ich gerade nicht gestresst bin. Und da mache ich dann gerne mit.
Stöckchen sind schrecklich, besonders wenn da noch ein Award mit dranhängt!
LG
Sabiene
Mißfeldt: Das mit der Google-Abstrafung kann ein totaler Schmarrn sein – oder aber nicht. Denn bei Tante G weiß man nie, wie man dran ist. Aber ich weiß, dass solche Zusammenhänge in diversen Gruppen auf diese Weise diskutiert wurden – mit allen schäbigen Konsequenzen.
Danke, dass du immer so schöne Themen hast, zu denen ich schön schreiben kann! ;-)
LG
Sabiene
Ich habe dir gerade schon auf Facebook geantwortet. Bei den Fotobloggern gibt es ja eine Reihe dieser Blogparaden, die dort eher als Projekte bezeichnet werden. Ich mache gerne bei einigen mit, wenn sie so anspruchsvoll sind, dass sie mich wirklich reizen. Andererseits kann ich nicht unbedingt regelmäßig teilnehmen, weil diese Dinge ja auch viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn man ordentliche Fotos machen will. Nichts finde ich schlimmer, als wenn man in einem Blog dahingeschluderte Bilder zu sehen bekommt, die nur eingestellt wurden, um am Projekt überhaupt teilzunehmen. Gerade habe ich für mich entschieden in meinem Fotoblog wieder an der wöchentlichen WordPress Challenge teilzunehmen und im Litblog (Schreibblog) die WordPress Daily Prompts als Fingerübungen zu nutzen. Das ist zwar weniger im Sinne der Vernetzung, aber eine gute Sache für mich. Und wer wie ich in erster Linie deutschsprachig ist, kann sich gerne auf meinem Litblog mit mir vernetzen, wenn er auch gerne an den Daily Prompts, aber eben in deutscher Sprache teilnimmt. Der deutsche Blogger ist meiner Meinung nach nicht phlegmatisch. Viel schlimmer – er stirbt allmählich aus. Entweder wandert er zu Facebook oder Twitter ab und gibt im Sekundentakt sein “Likes” ab oder er nimmt praktisch nur noch an Projekten teil. Das ist für mich aber auch kein Bloggen im eigentlichen Sinne.
Lieben Gruß
Elke
“Blogparaden organisieren? Lieber nicht. An einer Blogparade teilnehmen? Vielleicht.
Lieber einen Artikel veröffentlichen, der als Mehrwert dem Leser erzählt, wie man gute Blogartikel schreibt.”
An dieser Stelle habe ich herzhaft gelacht! Sehr schön!
Ich pfeiff auf darauf, ob Google das gefällt oder nicht. Wenn mich eine Blogparade oder ein Fotoprojekt reizen, dann mach ich da eben mit. Leider ist es so, dass es zwar eigentlich sehr viele Blogparaden gibt, die wenigsten davon für mich aber wirklich spannend sind.
Vielleicht liegt es daran, dass es etwas eigenwillig ist, was ich auf meinem Blog so treibe, aber ich stolpere selten über Paraden, die zu mir passen.
Veranstaltet habe ich selbst auch schon eine und es war toll. Es hat wahnsinnig Spaß gemacht sich durch all die Teilnehmerbeiträge zu klicken und zu schauen, was anderen so dazu eingefallen ist. Und das zählt für mich mehr als die Bewertung durch Googles Algorithmus.
Hallo!
Um ehrlich zu sein ging die Art Blogparade, bei der es was zu gewinnen gab, komplett an mir vorbei – ich kenne die Dinger gar nicht :D.
Wann immer ich eine offene Blogparade sehe, deren Thema mich anlacht, versuche ich mitzumachen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich (manchmal vergesse ich es schlicht wieder…).
Organisiert habe ich eine offene Blogparade (das war 2011 oder 2012?) zum Thema Weltenbau und einmal eine geschlossene Blogtour (mit festen Veröffentlichungsslots, weil wir das Ganze ein wenig aufwendiger um Halloween herum geplant hatten und es wichtig war, dass auch wirklich jeder Tag eine andere Station ist) zum Thema Geister.
Dazu muss ich sagen: Die Geschlossenen sind schwerer zu organisieren. Wenn man will, dass die Blogparade bis es offiziell losgeht und verkündet wird, geheim bleibt, muss man ja potentielle Teilnehmer per Mail-Addy im Impressum oder per Kontaktformular alle separat anschreiben, Themen ausmachen, koordinieren (sollen ja keine zwei Leute das Gleiche posten)… ufff. Anstrengend :D. Eine offene Blogparade ist da schlicht leichter organisiert, wenn ich ehrlich bin.
Ich mag Beides – wobei das Geschlossene für mich eigentlich eher eine “Blogtour” als eine Blogparade ist und die sind z.B. besonders bei Buchbloggern relativ beliebt (jeder bekommt das Buch und postet zu einem festgelegten Zeitraum über einen bestimmten Aspekt des Buches, dabei gibt es irgendwie dann das Buch zu gewinnen).
Man kann immer das Beste aus allen Welten haben <3
LG,
Evanesca
@Sandra, du Urlauberin: Durch Blogparaden habe ich schon die interessantesten Blogs kennengelernt und supergute Kontakte geknüpft.
LG
Sabiene
@Renate: Wie gesagt: Vor 2 Jahren gabe es was zu gewinnen, weil viele Firmen ziemlich scharf darauf gewesen waren, zu sponsern. Gegen Verlinkung usw.
Ich finde, dass es so, wie es jetzt läuft besser ist. Dadurch machen nur Blogger mit, die zu dem Thema was zu sagen haben. Und nicht nur, weil sie dann vielleicht ein paar Give-Aways abräumen können.
LG
Sabiene
@Elke: Du bist eine sehr ambitionierte Bloggerin, im fotografischen wie im literarischen Bereich! Mir ist es nicht so wichtig, wenn jemand keine gestochen scharfe Fotos bringt, denn ich kenne einige, die das aus den verschiedensten Gründen nicht können.
Das Bloggen verändert sich, dass ist richtig. Und auch, wenn man mit einem Freeblog unterwegs ist, muss man sich mit einigen technischen Dingen auseinander setzen. Da ist natürlich Facebook eine Alternative. Vielleicht stirbt der Blogger aus, weil er phlegmatisch ist?
LG
Sabienes
@arne: Gerade deine Blogparade mit den Buchschätzen war unglaublich toll!
Der Google Algorithmus wird überschätzt, aber das liegt ja auch an uns.
LG
Sabiene
@Evanesca: Es ist schade, dass ich deine Blogparade “Weltentour” verpasst habe, denn sie hört sich spannend an.
LG
Sabiene
Hi Sabienes,
erstmals vielen lieben Dank für die Verlinkung zu meinem Blogparaden-Blog :)
Diesen Linkabbau habe ich auch mitbekommen und da meldeten sich bei mir vor einer ganzen Weile regelmässig welche, um ihre Links löschen zu lassen. Das waren auch meistens alte Gewinnspiele.
Bezüglich der Blogparaden kann ich sagen, dass diese nach wie vor gelten, wie ich finde. Mir gefallen sie und nicht umsonst habe ich auch das Blogparaden-Blog, wo man sie promoten kann. Etliche Nutzer sind dort schon angemeldet und haben gepostet.
Ich finde, dass man sich durch Blogger-Aktionen ganz gut vernetzen kann, in Kontakt mit anderen Bloggern bleibt und lernt hin und wieder auch neue Blogs kennen. Beim WebmasterFriday nehmen immer nur die gleichen teil, aber bei anderen Blogparaden sehe ich immer wieder neue Gesichter, die ich nicht kenne. Natürlich ist es auch vom Thema abhängig und wenn ich auf einem Blog bin, wo ich noch nie war, sind mir die Leser meistens auch unbekannt.
Ich denke, man wird mit den Blogparaden auch gut in Zukunft gehen können und das ist eine passable gemeinsame Aktion, besser als Blogstöckchen.
Sind beide schon einige Jährchen her.
Vielleicht können wir ja eine oder beide einfach reloaden, die Themen veralten ja nicht :D
Also ich bin jetzt schon ne ganze Weile in der Blogosphäre unterwegs, und muss leider sagen, dass ich Blogparaden nicht grad cool finde. Meistens sind die Teilnehmer auf ihren eigenen Erfolg aus und besitzen die Frechheit irgend einen Bullshit als “Post” hinzuklatschen, nur um bei anderen verlinkt zu werden. Das einzige was ich cool finde sind Blog Aktionen von Fotoblogs, da man meistens die Arbeit dahinter sieht.
Ich will jetzt auch gar nicht abwertend klingen, aber meistens machen Menschen bei den Blogparaden mit, welche erst mit dem Bloggen begonnen haben und noch nicht wirklich guten Content liefern und sich so erhoffen mehr Leser zu bekommen. Natürlich will man solchen Menschen auch nicht negativ gegenüber treten und herablassend sein. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen so etwas ausschließlich im kleineren Kreis zu machen.
Ich hoffe der Kommentar wird jetzt nicht als “shitstorm” aufgenommen – es handelt sich lediglich nur um meine eigene Erfahrung, die leider bis jetzt ziemlich schlecht war. Vielleicht kommt wann anders mal die Gelegenheit und ich werde eine gute Erfahrung machen!
Grüße
Yonas
@Evanesca: Die Idee ist gar nicht schlecht!
LG
Sabiene