Die Bücherdiebin von Markus Zusak – Eine begeisterte Rezension

12. Oktober 2011 Aus Von Sabiene
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Die Bücherdiebin – Meine begeisterte Rezension

Das Mädchen Liesel Memminger ist eine Bücherdiebin.
Ihr erstes Buch stiehlt sie am Grab ihres kleinen Bruders, ein “Handbuch für Totengräber”, das der Lehrling wohl bei seiner Arbeit verloren hat. Hier wird der Tod auf sie aufmerksam und begleitet sie in eine Kleinstadt namens Olching, nördlich von München, wo Liesel nun bei ihren Pflegeeltern leben wird.
In dieser fast dörflichen Gemeinschaft, in der man sich zwar ungestraft gegenseitig als “Saumensch” bezeichnen darf, aber dennoch das Herz auf dem rechten Fleck trägt, wird sie weitere Bücher stehlen, ausleihen und vor der Bücherverbrennung der Nazis retten. Sie bekommt eins geschrieben (auf aufbereiteten Seiten von Hitlers “Mein Kampf”) und schreibt letztendlich selber eines.

Selbst die grausamen Doktrinen dieser Zeit, die Judenverfolgung, der Hass und der Krieg können sie und die Menschen, die ihr nahe stehen, nicht daran hindern, menschlich zu bleiben, anderen auch unter eigener Lebensgefahr zu helfen und eine Liebe zum Gegenüber in sich zu tragen.
Wir lernen, wie wichtig das kleinste Geschenk sein kann, wenn es von Herzen kommt. Wir erkennen, dass ohne die Schönheit auch in kleinen Künsten die Welt nur noch grau sein kann.

Und der Tod beobachtet alles und erzählt uns davon.

Markus Zusak

Markus Zusak, Jahrgang 1975 ist der jüngste Sohn von deutsch-österreichischen Eltern, die in den 1950er Jahren nach Australien auswanderten. Er studierte Geschichte und Englisch an der Universität von New South Wales. In seinen Romanen und Erzählungen gibt er häufig die Erlebnisse seiner Eltern und Großeltern wieder, die diese während der Judenverfolgung und im Zweiten Weltkrieg gemacht haben. Mit dem vorliegenden Buch gelang ihm ein preisgekrönter Beststeller. Erst danach wurden andere seiner Bücher auch im deutschen Sprachraum veröffentlicht, wie Der Joker oder Vorstadt-Fighter.
Markus Zusak lebt mit seiner Familie in Sydney.

Die Bücherdiebin – Meine Meinung

Der Australier Markus Zusak verarbeitet hier die Erlebnisse seiner deutschstämmigen Mutter zu Kriegszeiten. Allerdings ist der Ort der Handlung, Olching, fiktiv.
Ein kleines Mädchen, eine Waise, stiehlt Bücher – nicht nur um sie zu besitzen oder zu lesen. Sondern auch, um deren Gedanken vor dem Untergang aller Kultur zu bewahren. Sehr intensiv fand ich in diesem Zusammenhang natürlich die Schilderung der öffentlichen Bücherverbrennung, die damals von den Nationalsozialisten angeordnet worden ist.
Nicht nur anständig, sondern auch mutig werden einige Protagonisten in diesem Roman geschildert. Natürlich sind hier allen voran die Zieheltern der kleinen Liesel zu nennen. Sie scheuen sich nicht, einen Juden in ihrem Keller zu verstecken. Hoffentlich hat es damals mehr solcher couragierter Personen gegeben.
Die Idee, eine Wesenheit wie den Tod in Ich-Form erzählen zu lassen, erscheint auf dem ersten Blick vielleicht makaber. Aber dieser Kniff erweist sich im weiteren Verlauf der Geschichte als ein interessantes, fast geniales Gestaltungselement.
In diesen unseeligen Zeiten war der Tod den Menschen wohl erstaunlich nahe.

Dies ist eine der schönsten und wichtigsten Erzählungen, die ich in der letzten Zeit gehört habe und ich kann euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

Die Bücherdiebin – Der Film

Das Buch wurde 2013 unter der Regie von Brian Percival verfilmt. Die Hauptrolle von Liesel Memminger spielte Sophie Nélisse.
Der Film wird zwar der Buchvorlage gerecht. Trotzdem wirkt er mehr oder weniger unambitioniert und war leider kein rechter Kassenschlager.
Mittlerweile ist dieser Film als DVD oder Blu-ray erhältlich. Weitere Information und Preise findet ihr unter diesem Amazon-Link.

Wem könnte dieses Buch gefallen:

  • Leser, die sich für die Geschichte im Dritten Reich interessieren
  • Leser, denen Bücher mehr als wichtig sind

Für wen wäre dieses Buch eher nicht geeignet:

  • Leser, die leichte Kost bevorzugen
  • Leugner des Holocausts und sämtlicher anderer Nazi-Verbrechen

Bibliografisches:

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Bibliografisches zu dem Buch “Die Bücherdiebin”

  • Titel: Die Bücherdiebin
  • Autor: Markus Zusak, Alexandra Ernst (Übersetzer)
  • Originaltitel: The Book Thief
  • Taschenbuch: 588 Seiten
  • Verlag: Blanvalet; Auflage: 1.. (7. September 2009)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442373956
  • Preis Stand November 2017: 9,99 € (Taschenbuch), 19,95 € (gebundene Ausgabe),  8,99 € (Kindle), 6,95 (Audio-CD, unglaublich gut gelesen von Boris Aljinovic)
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(Alle Angaben ohne Gewähr)

Alle Fotos: Die Bücherdiebin von Markus Zusak – Eine begeisterte Rezension ©sabienes.de
Text: Die Bücherdiebin von Markus Zusak – Eine begeisterte Rezension ©sabienes.de
Zusammenfassung
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Gegenstand
Die Bücherdiebin von Markus Zusak
Bewertung
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