Eine Weinprobe mit Weinen aus der Remstalkellerei
Die Remstalkellerei in Württemberg ist mit ihrer Anbaufläche von 610 Hektar eine der größten Weinbaubetriebe Deutschlands. Und so war es mir eine besondere Ehre und Freude, aus diesem Haus ein Weinpaket mit sechs ausgesuchten Weinen für eine Weinprobe zu erhalten.
Da ich zwar gerne Wein trinke, aber kein großer Kenner bin und da es sich natürlich viel besser in geselliger Runde trinkt, habe ich mir ein paar Freunde zu dieser Weinprobe eingeladen.
Für diese Aufgabe haben wir mit den Weißweinen begonnen und uns dann die Rotweine vorgenommen. Wir haben jedem Wein Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (schlecht) verteilt.
Inhalt:
Eine Weinprobe mit Weinen aus der Remstalkellerei
1. Blanc de Noir***, Weißwein, Spätburgunder, QbA 2010
Dieser Wein erinnert ein bisschen an den “Blanc de Blanc”, der in den 80ern in den Müncher Schickeriakreisen sehr beliebt gewesen war, denn er ist sehr, sehr trocken. Bei so viel Säure fiel es uns schwer, ein Aroma festzuhalten, außer vielleicht den Umstand, dass er im Gaumen einen leicht metallischen Nachgeschmack hinterlässt. Wir haben vermutet, dass er gut gekühlt im Sommer sehr erfrischend sein könnte, waren dann aber überrascht, dass er gewinnt, wenn er ein wenig offen stehen kann.
Dennoch halten wir ihn mit 7,60 Euro/0,75 Liter für leicht überteuert und gaben ihm die Note 3-4.
2. Riesling***, Weißwein, QbA 2010
Laut Auszeichnung ist dies ein trockener Wein, wir empfanden ihn eher als halbtrocken. Im Vergleich zum Blanc de Noir ist er sehr aromatisch, dennoch halten wir das Bouquet für ein wenig flach.
Einige von uns störten sich an dem leicht bitteren Nachgeschmack.
Bei einem Preis von 8,95 Euro/0,75 Liter erhielt auch dieser Wein die Note 3-4.
3. Sauvignon blanc, Weißwein, QbA 2011
Dieser halbtrockene Wein ist leicht, süffig und spritzig. Er duftet dezent nach Aprikosen und der Geschmack ist rund.
Ein fast schon seriöser Wein, den man zu vielen Gelegenheiten trinken kann.
Bei dem Preis von 7,50 Euro/ 0,75 Liter kann man auch nicht meckern und er bekam von uns die Note 2-3.
4. Samtrot***, Rotwein, QbA 2010
Ein Wein, der mir bereits im Vorfeld Kopfzerbrechen bereitet hat, denn die etwas ungünstige Schrift auf dem Etikett lässt einem im ersten Moment “Samiroi” lesen.
Dies ist ein halbtrockener nicht schwerer Rotwein mit einem leicht fruchtigen Geschmack. Die leichte Vanillenote lässt ein bisschen an Weihnachten denken. Dennoch ist er im Geschmack noch etwas unrund und die Farbe im Glas ist auch nicht Samtrot.
Den Preis von 9,56 Euro / 0,75 Liter hielten wir für etwas überteuert, dennoch bekam er von uns die Note 3.
5. Trollinger***, Rotwein, QbA 2010
Ein Wein, der beim ersten Schluck sehr zurückhaltend Aroma entwickelt. Dadurch wirkt er leicht, aber in Wirklichkeit ist er dies mit 13,5 % Vol. ganz im Gegenteil!
Ansonsten ist dies ein unauffälliger Wein, den man überall kaufen und überall trinken könnte.
Deswegen bedachten wir ihn mit dem Prädikat: Häuslebauer-Wein, der auch beim Richtfest schmecken könnte.
Der Preis von 8,95 Euro / 0,75 Liter passt zwar nicht so sehr ins Bild, trotzdem erhielt auch dieser Wein die Note 3.
6. Zweigelt Barrique, Rotwein, QbA, 2009
Dieses ist ein kräftiger, trockener Rotwein mit einem vollmundigen Geschmack und deutlicher Nelkennote.
Dies ist kein Wein für den Werktag, aber ein wunderbares Tröpfchen zum Dessert oder um ihn am Abend vor dem Kamin (falls vorhanden) zu trinken.
Auch der Preis spricht mit 17,40 Euro/ 0,75 Liter gegen jede Alltagstauglichkeit, dennoch erhielt er auf Grund seiner Güte von uns die Note 1.
***
Wenn sieben Leute ein Weinprobenpaket mit sechs ausgesuchten Weinen verköstigen, könnte dies auf einen fidelen Abend hindeuten.
Und wenn die Weine so gut und verträglich (am nächsten Morgen!) sind, wie diese, freut einen das natürlich ganz besonders.
Wir haben es auch tatsächlich noch geschafft, einen Siegerwein zu küren, bzw. haben wir lange und ausführlich und mit viel Elan darüber diskutiert.
Aber darüber werde ich euch in einem weiteren Artikel zu dieser Weinprobe berichten!
So ähnlich viel bei uns auch das Urteil ;-). Das wir wahrlich keine Weinkenner sind, habe ich gemerkt, dass wir bei der Verkostung die Weine zu kühl getrunken hatten. Es war nämlich überall noch ein Rest da und ich hab dann abends ab und an ein Gläschen getrunken. Zimmerwarm und offen schmecken die Weine teilweise ganz, ganz anders.
Jetzt versteh ich das auch erst mit den WEindekantern und der richtigen Temperatur. Man lernt halt nie aus ;-)
@Ela: Wobei man sich ja immer an – wahrscheinlich laienhafte – Faustregel hält, dass weiße Weine kühl und rote Weine bei Zimmertemperatur getrunken werden sollten … Aber was weiß ich von Weinen! ;-)
LG