Elektroautos und die Nachteile, die ich bei dieser Technik sehe
Seit letzter Woche lässt sich Mutti samt ihrer kompletten Regierung dafür feiern, dass sie einen erneuten Vorstoß in Richtung Elektroauto gewagt hat. Denn offensichtlich ist es zu dem von Regierungsseite proklamierte Ziel, dass bis zum Jahr 2020 in Deutschland eine Million Autos zumindest zum Teil elektrisch unterwegs sein werden, noch ein sehr langer Weg. Das für die Autoindustrie und Energiewirtschaft gedachte Zuckerl läuft nur sehr schleppend an.
Inhalt:
Förderung von Elektroautos
Anscheinend ist der Bundesbürger unvernünftig genug, um dieser Technik mehr als skeptisch gegenüber zu stehen. Um nun dem deutschen Autofahrer aus seinem biederen Phlegma herauszuhelfen, einigte man sich auf eine Förderung von 4.000 € plus ein Erlass der KfZ-Steuer von 10 Jahren beim Kauf für einen Stromer; finanziert wird dies zu gleichen Teilen vom Bund und von der Automobilindustrie.
Ein wahrer Grund zum Loben ist dieser Beschluss noch nicht. Denn zum Beispiel wird in Großbritannien 25% vom Kaufpreis erstattet, die Franzosen erhalten bis zu 7.000 € Kaufbeihilfe.
Ich stehe alternativen Konzepten prinzipiell offen gegenüber und habe mir überlegt, ob ein Elektroauto die richtige Wahl für mich wäre. Ein paar Eckpunkte würden passen: Ich lebe in einem Einfamilienhaus und hätte dadurch jederzeit Zugang zu einer Steckdose, ich fahre hauptsächlich kurze Strecken und ich komme sehr gut mit einem Kleinwagen aus.
Dennoch hat diese Technik in meinen Augen nur Nachteile.
Elektroautos und die Nachteile, die ich bei dieser Technik sehe
- Hohe Anschaffungskosten (die könnten sich aber im Laufe der Jahre deutlich verringern)
- Geringe Akkureichweiten (im Moment kann man bestenfalls mit 500 km Reichweite rechnen)
- Lange Ladevorgänge (bestenfalls dauert “einmal volltanken” 20 – 30 Minuten in den sogenannten Schnell-Ladestationen)
- Höheres Gewicht durch den Akku (dadurch verringert sich auch die Innenkabine)
- Die kurze Lebensdauer und die anschließende Entsorgung des Akkus trägt nicht unbedingt dazu bei, einem Elektroauto den Nimbus “Umweltschonend” zu verleihen – selbst wenn die üblichen Autobatterien auch ordentliche Umweltkatastrophen darstellen.
- Noch kein flächendeckendes Werkstattnetz für den Notfall
- Das übliche Motorengeräusch entfällt, was ein Gefahrenpotential darstellen kann
- Die Emissionen werden lediglich verlagert und zwar auf die Energiekonzerne. Dabei muss man sich die Frage stellen, wie diese den Strom erzeugen.
Ist Sabienes TraumWelten nun ein Autoblog?
Keine Angst, Sabienes TraumWelten wird nun nicht zum Autoblog mutieren. Ich bin kein Auto-Narr und habe auf diesem Gebiet etliche Wissenslücken.
Allerdings bin ich ein großer Freund von umweltfreundlichen Technologien und bin bislang 2 Gas-Autos gefahren, bis ich mich genug wegen der Schwierigkeiten, eine vernünftige Werkstatt zu finden, geärgert hatte.
Die Idee, die Straßen mit Elektroautos zu füllen, ist wirklich verführerisch. Und mit Sicherheit wird es auf diesem Sektor in den nächsten Jahren noch etliche Weiterentwicklungen geben. Aber da es immernoch kein ausreichendes Konzept für eine flächendeckende nachhaltige Energiegewinnung gibt, die Konzerne ihre klapprigen Atomkraftwerke und Braunkohledreckschleudern ins Herz geschlossen haben, lehne ich Elektroautos nach wie vor bis auf weiteres ab.
Und ich behaupte folgendes:
[Tweet “Elektroautos sind toll für jemand, der glaubt, dass der Strom aus der Steckdose kommt”]
Naja. Man muss ja keinen Atom oder Kohlestrom kaufen. Ich war Beispielsweise lange bei Naturstrom. So kann man auch grünen Strom im Auto fahren. Doch du hast schon Recht. So richtig ausgereift ist das ganze noch nicht. Auch wenn ich die Reichweiten inzwischen ausreichend für den täglichen Bedarf finde.
Es ist eben eine Kostenfrage für den Verbraucher und da schreckt eben der hohe Anschaffungspreis ab.
Natürlich hast du in vielen Punkten recht. Das günstigste Elektroauto ist schon sehr teuer. Aber bei höheren Komfort ist der Preis quasi ähnlich dem der Auto-Sorte mit Verbrennungsmotor.
Das Motorgeräusch fällt weg, schreibst du. Natürlich ist dies wiederum nur teils richtig. Denn nach europäischen Gesetzen muss das Auto bis (falls ich nicht falsch informiert bin) 50 oder 60 km/h trotzdem ein Geräusch von sich geben, welches natürlich auch immer stets hörbar sein muss.
Die Innenkabine verringert sich nicht zwangsmäßig. Also bei Großraumwägen hast du recht – solche Elektroautos wurden jedoch bislang noch nicht einmal gebaut. Bei Kombis oder kleineren Typen macht der kleine Unterschied aber fast nichts aus. Er ist also fast nicht spürbar.
Bei den restlichen Punkten hast du völlig recht. Soweit ist weiß wird 2020 ein Akku (vorerst für Smartphones) herauskommen, die in 20-30 Sekunden vollständig geladen sind und zudem mehr Leistung auf kleinerem Raum haben. Das sind dann mini-verbrennungs-Akkus. Hab mal einen Artikel darüber gelesen, kann dir aber nicht genau sagen wie diese Funktionieren. Für Elektroautos wäre das sicherlich ein revolutionärer Schritt. Das würde Reichweite, Leistung und Aufladezeit wirklich revolutionieren. Mal abwarten.
Aber herzlichen Dank für deinen Bericht. Nimm mein Kommentar aber nicht übel. Hierbei scheiden sich die Geister und ich hoffe, dass meine Meinung dazu nicht all zu böse rüberkommt ;)
Ich hab dich über MeetTheBlogger gefunden :-) Das mit dem Geräusch klingt nicht so gut, aber 30 min aufladezeit finde ich ok. Auf langen Reisen wäre das natürlich doof, aber man könnte es gut mit einer Rast verbinden. Und mit einer Reichweite von 500 km kommt man ziemlich weit. Natürlich stellt sich die Frage, ob die Umweltbelastungen nur verlagert werden. Aber vielleicht sind Solarzellen und Windkraftwerke irgendwann so gut, dass man den Strom vollständig damit erzeugen kann.
@Ludwig: Aber es gibt noch viel zu wenig richtigen grünen Strom. Wenn du ein Eigenheim mit Photovoltaik-Anlage hast, wäre das vielleicht was anderes.
LG
Sabienes
@Markus: Ich nehme dir deinen Kommentar überhaupt nicht übel und bin dankbar für die zusätzlichen Informationen!
VG
Sabienes
@Evy: Schön, dass du mich über #meetthebloggerde gefunden hast! :-)
Die Reichweite ist natürlich nicht schlecht, aber vielleicht gerade für Vielfahrer zu wenig. Aber mein Hauptargument ist immer noch die Stromerzeugung. Und die ist bei uns weiterhin alles andere als umweltfreundlich.
LG
Sabienes
Also ein Nachbar hat ein Elektroauto (Frag mich aber jetzt nicht wie das heißt). Da finde ich die Lautstärke aber dennoch ok. Die Abrollgeräusche sind gut wahrnehmbar. Also sein Auto hört man sehr gut die Straße entlang kommen. Natürlich nicht zu vergleichen mit einem normalen Auto…