Sommer in Orange – Hippies, Sanyasins und anderen Spießern
Sommer in Orange – Eine Kommune in Bayern – seid ihr bekloppt?
Die dreizehnjährige Lili (Amber Bongard) ist ein besonderes Mädchen:
Sie lebt nämlich nicht in einer normalen Familie, wie man das so kennt. Ihre Mutter Amrita (Petra Schmidt-Schaller) und ihr neunjähriger Bruder Fabian (Béla Baumann) sind Mitglieder einer Kommune von Sannyasins, also Anhänger des während der 80er Jahre sehr populären Gurus Bhagwan oder Osho.
In Berlin klappt das auch ganz gut, denn “da ist man locker”. Als aber die komplette Gruppe auf einen Bauernhof in Oberbayern zieht, um dort ein Therapiezentrum zu gründen, gibt es Probleme.
Hier auf dem Dorf wird Lili mit einem konventionellen Lebensstil konfrontiert, der in das Dogma, das sie kennt, gar nicht passt.
Aber ein “spießiges”, traditionelles Familienleben würde ihr schon gefallen …
Inhalt:
Sommer in Orange – Meine Meinung
In diesem dem Culture-Clash-Genre (fürchterliches Wort!) zugehörigen Film prallen zwei in sich relativ geschlossene, spießige Gemeinschaften aufeinander.
Denn was ist schlimmer: Kontrolliertes Würstel-Verbot oder Heimatabend, Urschrei-Therapie oder Intoleranz?
Oder was ist richtig: Eine festgefügte Dorfstruktur, in der jeder seinen Platz hat oder Kinder, die ohne feste Bezugspersonen aufwachsen?
Dieser Film will die Frage nicht klären, gibt aber Mut zu einer gewissen Annäherung und dem voneinander lernen.
Auch dass die Wahrheit immer irgendwo in der Mitte liegt, ist etwas, das alle lernen müssen.
Die Drehbuchautorin Ursula Gruber weiß, von was sie schreibt. Denn sie hat selber mit ihrem Bruder ihre Kindheit in einem Ashram südlich von München verbracht.
Vielleicht hat sie sich selber ein bisschen den Frust von der Seele geschrieben, denn Kinder sollen wissen, wo sie hingehören. Und sie brauchen ein Mindestmaß an Ordnung. Und Essen.
Aber leider konnte der Regisseur Marcus H. Rosenmüller mit Sommer in Orange einmal wieder nicht ganz an seinen Erstlingserfolg Wer früher stirbt ist länger tot anknüpfen. Denn dazu ist der Film nicht schnell genug geschnitten, manche Szenen sind zu wenig ausgearbeitet oder erklärt. Zum Beispiel die Angelegenheit mit diesem Stein oder der Grund, dass auf einmal Elefanten durch das Bild der Schlussszene gehen.
Dennoch ist dies ein äußerst farbenprächtiger, unterhaltender und lustiger Film. Und man kann eigene Erfahrungen aus dieser Zeit – sei es mit Sannyasins oder anderen alternativ lebenden Gruppierungen – aufarbeiten.
Die Einschlafquote bei Sommer in Orange war gleich Null und das ist gut so!
Hier könnt ihr euch den wirklich wunderschönen Trailer ansehen:
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Filmografisches
Filmografisches zu dem Film “Sommer in Orange”
- Titel: Sommer in Orange
- Produktionsland: Deutschland
- Originalsprache: Deutsch
- Erscheinungsjahr: 2011
- Länge: 110 Minuten
- Altersfreigabe: FSK 12
- Regie: Marcus H. Rosenmüller
- Drehbuch: Ursula Gruber
- Besetzung:
- Amber Bongard: Lili
- Béla Baumann: Fabian
- Petra Schmidt-Schaller: Amrita
- Georg Friedrich: Siddharta
- Oliver Korittke: Gopal
- Daniela Holtz: Brigitte
- Wiebke Puls: Chandra
- Daniel Zillmann: Jogi
- Brigitte Hobmeier: Leela
- Chiem van Houweninge: Prakasch
- Thomas Loibl: Prem Bramana
- Florian Karlheim: Rudi, der Postbote
- Heinz-Josef Braun: Herr Bürgermeister
- Bettina Mittendorfer: Frau Bürgermeister
- Daniel Brunner: Max
- Thomas Wittmann: Franz
- Carla Sprenger: Susi
- Gundi Ellert: Lehrerin
- Ercan Karacayli: Hausmeister/Bhagwan
- Butz Buse: Pfarrer
- Ulla Geiger: Frau Hase
- Ferdinand Dörfler: Metzger
- und andere
- Preis Stand Januar 2018: 3,99 € – 6,98 € (Amazon Video) 9,79 € (Blu-ray) 7,79 € (DVD)
- Bestelllink Amazon
(Alle Angaben ohne Gewähr)
Alle Fotos: Sommer in Orange – Hippies, Sanyasins und anderen Spießern ©sabienes.de
Text: Sommer in Orange – Hippies, Sanyasins und anderen Spießern ©sabienes.de
