Star Wars und Co – Wo und wann fängt unsere Zukunft an?
Ich sage es gleich mal vorweg, damit sich keiner wundert: Ich bin kein Star Wars Fan und kenne mich in diesem Universum überhaupt nicht aus.
Tatsächlich mag ich Science Fiction nicht so besonders, wenn man einmal von den ersten Folgen von Raumschiff Enterprise (die Folgen, in denen Captain Kirk noch ein Korsett tragen musste) absieht. Eine weitere Ausnahme ist der Film “Spaceballs”, die geniale Parodie auf Star Wars von Mel Brooks und natürlich die Trilogie in 5 oder 6 Teilen namens “Per Anhalter durch die Galaxis”.
Ansonsten macht mir der Gedanke an die Zukunft immer ein bisschen Angst, also bleibe ich in der Gegenwart.
Inhalt:
Mein erster Kontakt mit der Zukunft
Irgendwann in den 70er Jahren war ich mit meinen Eltern in einer Ausstellung, in der es darum ging, wie wohl unser Leben im Jahr 2000 aussehen wird. Meine Mutter erklärte mir, dass ich im Jahr 2000 unvorstellbare 41 Jahre alt sein werde – älter, als sie zu diesem Zeitpunkt gewesen ist. Dieser Gedanke erschien mir einfach zu grotesk, um ihn weiter zu verfolgen.
Was mir von dieser Ausstellung noch in Erinnerung geblieben ist, war ein Bildtelefon. Im Jahr 2000 werden wir uns auch über einen Bildschirm sehen können, wenn wir miteinander telefonieren! Das war in einer Zeit, in der sich in den USA ein paar Techniker mit Lochstreifen und Arpanet rumgeärgert haben, schon sehr irreal.
Heute in Zeiten von Skype und Co kann man darüber nur müde lächeln.
1984
Zehn Jahre später hatte mich das Buch (und der Film) 1984 von George Orwell unglaublich erschreckt.
Geschrieben wurde diese Dystopie unter dem Eindruck des 2. Weltkriegs und des Nationalsozialismus. Als wir Ende der 70er, Anfang der 80er uns in Mitteleuropa der Gefahr gewahr wurden, im Falle einer Auseinandersetzung der Weltmächte USA und UdSSR zwischen den Fronten aufgerieben zu werden, schienen diese Szenarien gar nicht mehr so fern – samt der darin verwickelten Dikaturen.
Star Wars und der Blick in die Zukunft
Der Webmasterfriday meint ja in seiner heutigen Frage, dass sich die Zukunft von entfernten Galaxien (die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat) wieder zurück auf die Erde materialisiert. Der Gedanke ist durchaus interessant! Sind wir auf dem Weg zurück in die Zukunft, in unsere Zukunft? Oder haben wir letztendlich akzeptiert, dass die Suche nach intelligenten (und uns wohlgesonnen, friedfertigen, netten) Leben auf anderen Planeten, genauso wie die Besiedlung von Beteigeuze technisch nicht so ohne Weiteres realisierbar ist?
Dann wären ja alle diese Star Wars und Star Trecks und wie sie alle heißen, genauso sinnlos und am Leben vorbei, wie eine Rosamunde Pilcher Verfilmung.
Das glaube ich aber gar nicht.
Denn wenn man den ganzen technischen Firlefanz einmal beiseite nimmt, findet man sehr viel Relevanz zu unserem heutigen Ist-Zustand, bzw. Gefahren, die auch in unserer Zukunft lauern. Es werden immer gegen autoritäre Regimes gekämpft, es geht immer um Toleranz, Individualität und Gerechtigkeit. Und das hat schon etwas mit unserer Zukunft zu tun und zwar sofort.
Denn genau sofort fängt sie nämlich an.
“Es gibt keine Nationalstaaten mehr, nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltall”. Das ist aus Raumpatrouille, einer ARD – Sendung aus den früheren 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. “Eine Geschichte von Übermorgen”. Und es hatte den Anschein, als könne das Realität werden. Aber die EU, die bei mir mal diese Hoffnung aufkeimen ließ, hat große Probleme. Der Nationalstaat ist wieder auf dem Vormarsch. Utopien wie die, die sich im Raumschiff Orion, dessen Mannschaft sich aus ganz vielen verschiedenen Nationen zusammensetzten, sind bei vielen Menschen so etwas von out. Gleichzeitig sind Begriffe wie Toleranz oder Multikulti entwertet worden und deshalb bei so vielen negativ besetzt. Das gilt nicht nur für Deutschland oder die EU. Die USA zeigt eine ähnliche Entwicklung. Das ist viel zu politisch, ich weiß. Aber es sind eben die Dinge, die mich im Bezug auf die Fragestellung zum Begriff Zukunft nicht los lassen.
@Horst Schulte: Raumschiff Orion? Das ist doch die Serie, die im Wohnzimmer vom Regisseur gedreht wurde? Das war eine ganz großartige Serie und manchmal erstaunlich klug.
LG Sabienes
vielleicht nicht gerade im Wohnzimmer. Aber die Phaser waren umgebaute Bügeleisen. Oder so. :lol: